Aktualisiert am 31.10.2022
Nach vielen Jahren der Vorbereitung gibt es mit der REAL ID für US-Bürger:innen eine standardisierte Ausweispflicht u. a. für Inlandsflüge. Was unterscheidet die REAL ID von anderen Identitätsnachweisen?
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Mit der sogenannten REAL ID wird zum 7. Mai 2025 für viele öffentliche Bereiche in den USA ein verpflichtendes Identitätsdokument eingeführt. Auch Inlandsflüge können US-Bürger:innen zukünftig dann nur noch mit einer REAL ID nutzen.
Der REAL ID Act wurde im Zuge der erhöhten Sicherheitsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Anschlägen vom 11. September bereits im Jahr 2005 verabschiedet. Der US-Kongress beschloss mit diesem Gesetz die Ausstellung von ID-Dokumenten für alle US-Bundesstaaten zu vereinheitlichen – verbunden mit generellen, strengeren Sicherheitsstandards.
Anders als in Deutschland gibt es in den USA keine einheitliche Ausweispflicht. Selbst bei Nutzung eines Fahrzeugs gibt es keine gesetzliche Verpflichtung, einen Führerschein bei sich zu tragen.
Der amerikanische Führerschein ist der gängigste Identitätsnachweis innerhalb der USA und wird etwa von 85% der US-Bürger:innen genutzt.
Etwas, was dem deutschen Personalausweis gleichkommt, gibt es bisher nicht. Neben einem amerikanischen Reisepass, den aber größtenteils nur Personen besitzen, die international reisen, kann auch die Social Security Card als Identitätsnachweis in den USA dienen. Einheitliche Sicherheitsstandards zur Ausstellung dieser Ausweisdokumente gab es bis dato nicht.
Die REAL ID wird als nationaler Identitätsnachweis dienen und muss von einer staatlichen Einrichtung gemäß den zugehörigen Sicherheitsstandards produziert worden sein und zum Beispiel einen Stern in der oberen rechten Ecke enthalten (wobei die Art des Sterns je nach US-Bundesstaat variiert).
Es gibt also nicht DIE REAL ID, die als eigenständiges Dokument beantragt werden kann. Vielmehr müssen ab Mai 2025 zum Betreten von bestimmten US-Behörden oder bei Inlandsflügen in den Vereinigten Staaten Ausweisdokumente vorgelegt werden, die dem REAL ID Standard entsprechen.
In den USA wird auch weiterhin der Führerschein (Driver License) als Identitätsnachweis akzeptiert, spätestens ab Mai 2025 muss aber auch dieser die neuen REAL ID Sicherheitsstandards erfüllen.
Einige US-Bundesstaaten wie Vermont, New York, Minnesota, Michigan und Washington produzieren bereits seit Jahren erweiterte Führerscheine, die als akzeptable Alternativen zur REAL ID angenommen wurden.
Ausschließlich REAL IDs, die diesem Standard entsprechen, ermöglichen es Personen mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft dann bestimmte öffentliche Einrichtungen wie US-Behörden oder auch die Sicherheitskontrollen der US-Flughäfen zu betreten.
Das U.S. Department of Homeland Security arbeitet bereits seit über 15 Jahren mit allen US-Bundesstaaten an den Vorbereitungen, um die Einführung der REAL ID Standards bei Führerscheinen und anderen möglichen Ausweisdokumenten zu realisieren. Aktuell erfüllen etwa die Hälfte der US-Bundesstaaten die Mindeststandards.
Die Einführung der REAL ID wurde insbesondere in konservativen Kreisen mit großer Skepsis betrachtet. Einige US-Bundesstaaten weigerten sich zwischenzeitlich, die neuen Sicherheitsstandards umzusetzen. So kam es immer wieder zu Verzögerungen, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie und aus technischen Gründen. Nunmehr soll aber die Umsetzung nach 20 Jahren verbindlich zum Mai 2025 erfolgen.
Zur Beantragung der REAL ID melden sich US-Bürger:innen über die regionale Führerscheinstelle (DMV) und erhalten dort eine genaue Liste mit den benötigten Angaben und Unterlagen:
Jeder US-Bundesstaat kann zusätzliche Anforderungen (Nachweise oder Angaben) stellen.
Übrigens: Auch ausländische Personen, die über bestimmte US-Visa verfügen, können eine REAL ID konforme Drivers License beantragen.
Mit der REAL ID wird ein weiterer Sicherheitsstandard etabliert, der einheitlich vorgibt, wie Führerscheine und Ausweise in den USA zukünftig auszusehen haben, damit US-Bürger:innen weiterhin Zugang zu behördlichen Einrichtungen und auch Flugzeugen haben.
Ein Nachweis mit REAL ID wird nur in bestimmten öffentlichen Bereichen der USA verpflichtend. Es ist aber davon auszugehen, dass nach der Einführung weitere Einrichtungen die REAL ID als offiziellen Ausweis akzeptieren bzw. als Standardnachweis einführen.
Ab dem 7. Mai 2025 benötigt also jeder Flugreisende ab 18 Jahren ein REAL ID konformes Ausweisdokument, um innerhalb der Vereinigten Staaten fliegen zu können. Davon betroffen sind demnach nicht nur US-Staatsbürger:innen, sondern auch beispielsweise Personen, die sich mit einem US-Visum oder einer Green Card in den USA aufhalten und dort einen Inlandsflug wahrnehmen. Diese müssen dann, sofern sie keinen REAL ID US-Führerschein haben, Ihren ausländischen Reisepass oder die Green Card als REAL ID Alternative mit sich führen.
Das Gesetz verbietet es künftig US-Bundesbehörden Ausweisdokumente aus Staaten, die diese Standards nicht erfüllen, für offizielle Zwecke zu akzeptieren.
Selbstverständlich sind die staatlich ausgestellten (REAL ID konformen) US-Führerscheine nur eine von vielen Ausweisformen, die zukünftig beim Betreten von bestimmten US-Behörden oder von der Transportation Security Administration (TSA) bei Inlandsflügen akzeptiert werden.
Die TSA listet mögliche Alternativen auf, zu denen u. a. der US-amerikanische Pass, der ausländische Reisepass oder beispielsweise die Green Card gehören. Diese Dokumente entsprechen bereits den REAL ID Standards.
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