Aktualisiert am 28.11.2015
In den USA lässt sich der steigende Bedarf der Automobilhersteller nicht mehr decken. Der Druck auf die Kfz-Zulieferer wächst:
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In den USA lässt sich der steigende Bedarf der Automobilhersteller nicht mehr decken. Der Druck auf die Kfz-Zulieferer wächst:
Der Engpass wird insbesondere für Fahrgestelle und Fahrwerkskomponenten erwartet. Experten schätzen einen Produktionsanstieg von knapp 5% im Vergleich zum Vorjahr. In den USA wächst insbesondere die Nachfrage nach neuen Technologien im Bereich Fahrautomatik, Treibstoffeffizienz und modernen IT-Systemen. Dieser Wachstumskurs soll noch bis mindestens 2018 anhalten.
Wichtig ist den Automobilherstellern die Nähe der Zulieferer zur Produktionsstätte, um sowohl Transportkosten einzusparen als auch termingerechte Lieferungen zu garantieren. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, macht die Investition in amerikanische Standorte Sinn. So hat beispielsweise General Motors (GM) zahlreiche Kfz-Zulieferer dazu veranlasst eine Zweigstelle im Mittleren Westen der USA zu eröffnen und so nahe der GM-Werke anzusiedeln. GM beabsichtigt damit in diesem Jahr rund 900 Mio. US-Dollar an Material- und Transportkosten einsparen.
Die Umstellung von „Spritschleudern“ auf alternative Antriebe ist für Automobilhersteller ebenso Thema wie die Entwicklung wegweisender Technologien: Mit Hochdruck wird an Lösungen gearbeitet, die automatisches Fahren ermöglichen sollen. Der US-Technologiekonzern Google hat bereits erste vollautomatische Fahrzeuge entwickelt, die sehr bald auf den Straßen Kaliforniens getestet werden sollen. Es handelt sich hierbei um Zweisitzer, die weder Lenkrad noch Gas- oder Bremspedal besitzen. In fünf Jahren sollen diese marktreif sein. Den Traum vom selbstfahrenden Auto gibt es schon seit den 50er Jahren. Unterstützung erhält der Konzern hierbei von deutschen Zulieferern, darunter Bosch und Continental. Continental arbeitet darüber hinaus auch mit den amerikanischen Konzernen Cisco Systems und IBM an neuen Kommunikationstechnologien für vernetzte Fahrzeuge.
Fotoquelle: Google
Ob Google letztlich das Rennen um die Automatikautos der Zukunft für sich entscheidet, bleibt abzuwarten, denn auch der US-Konzern Apple hat deutliches Interesse an der Entwicklung selbstfahrender Autos bekundet. Der kalifornische Hersteller von Elektroautos Tesla rüstet ebenfalls auf: Bereits 2016 soll das Modell S, ein Elektroauto der Oberklasse, über einen Autopiloten verfügen. Das Wettrüsten hat begonnen und es bleibt weiter spannend. Da Sicherheit jedoch immer noch an erster Stelle steht, ist ein schneller Wechsel zu vollautomatischen Autos vorerst unwahrscheinlich: Von der technischen Umsetzbarkeit bis zum Zusammenspiel mit der Verkehrsinfrastruktur ist es noch ein langer, kostspieliger Weg.
Das konkurrierende Nachbarschaftsland Mexiko zwingt deutsche Unternehmen zunehmend dazu, sich in den USA niederzulassen. Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) gibt es etwa 300 deutsche Unternehmen der Branche, die in den USA angesiedelt sind. Die Schaeffler Group USA, einer der weltweitführenden Automobil- und Industriezulieferer, hat angekündigt, rund 164 Mio. US-Dollar in drei amerikanische Standorte in South Carolina zu investieren.
Deutschland ist fünftgrößter Kfz-Zulieferer der USA. Die Nachbarschaftsländer Mexiko und Kanada führen die Rangliste der Kfz-Zulieferer für die USA an, so die US-Handelskommission (U.S. International Trade Commission, U.S. Department of Commerce). Grund dafür ist unter anderem die Tatsache, dass Mexiko und Kanada den US-Markt dank des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA = North American Free Trade Agreement) zollfrei beliefern können. Demgegenüber wird die Direkteinfuhr aus Deutschland durch zahlreiche Handelshemmnisse massiv behindert. Nicht zuletzt deshalb liegt große Hoffnung auf dem erfolgreichen Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA (TTIP = Transatlantic Trade and Investment Partnership).
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