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Das U.S. Department of State nutzt im Rahmen des konsularischen Verfahrens das sogenannte DS-5535, um fehlende Informationen von Visumantragstellenden abzufragen. Hintergrund dieses Fragebogens ist es, die Konsularbeamt:innen in der Entscheidungsfindung zu unterstützen, ob von einer Antragstellerin bzw. einem Antragsteller eine potentielle sicherheitsrelevante Bedrohung ausgeht.

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Wer muss das DS-5535 ausfüllen?

Das DS-5535 "Supplemental Questions for Visa Applicants" ist ein internes Formular bzw. ein interner Fragebogen, auf dem zusätzliche Informationen abgefragt werden. Das DS-5535 kann sowohl Antragsteller:innen von Nichteinwanderungsvisa (Nonimmigrant Visa) als auch Einwanderungsvisa (Immigrant Visa / Green Cards) betreffen.

Das DS-5535 kommt immer dann zum Einsatz, wenn das US-Konsulat den Visumantrag einer zusätzlichen Überprüfung unterziehen möchte – also über die Angaben im Standardantragsformular hinaus. Das US-Visum wird dann zunächst gemäß Paragraph 221(g) des Immigration and Nationality Act (INA) abgelehnt und einem sogenannten Administrative Processing unterzogen. Im Zuge dieser weiteren Sicherheitsüberprüfung müssen Antragstellende noch fehlende bzw. zusätzliche Angaben mittels DS-5535 Formular beibringen. Auf Basis der gemachten Angaben trifft dann das US-Konsulat eine abschließende Entscheidung über den Visumantrag.

Bild von einer USA-Flagge

Die US-Konsularbeamt:innen entscheiden in der Regel direkt am Tag des Interviewtermins, welche Antragstellenden das DS-5535 ausfüllen und zusätzliche Angaben zum Visumantrag machen müssen. Oftmals werden fehlende Informationen zum Antrag während des Interviewtermins durch Nachfragen seitens der US-Konsularbeamt:innen eingeholt oder die Antragsteller:innen werden aufgefordert, Angaben nachzureichen.

Das Department of State (DOS) geht davon aus, dass lediglich 0,5 Prozent der Antragstellenden weltweit betroffen sind, was etwa 65.000 Personen jährlich entspricht.

Im Gegensatz zu den Formularen DS-160 oder DS-260 muss das DS-5535 Formular nicht automatisch und zwingend von allen Antragstellenden vorgelegt werden.

Wo und wie wird das DS-5535 ausgefüllt?

Das DS-5535 Formular muss online ausgefüllt werden. Am Tag des Termins wird der / dem Antragstellenden ein Hinweiszettel inklusive QR-Code und Webseitenlink mit der Bitte um Beantwortung überreicht.

Über diesen QR-Code oder durch Eingabe des Webseitenlinks gelangen Visumantragstellende direkt zum Visanavigator. Hier werden die fehlenden Angaben in einem Online-Formular erfasst.

Der geschätzte Zeitaufwand zum Ausfüllen des DS-5535 liegt nach Angabe der US-Behörden bei etwa 60 Minuten.

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Welche Angaben müssen im DS-5535 gemacht werden?

Der DS-5535 Fragebogen besteht aus mehreren Fragen und unterschiedlichen Rubriken.

Name, Geburtsdatum und beantragte Visumkategorie

Angaben zu allen aktuellen und ungültigen Pässen sowie Auflistung aller Reisen in den letzten 15 Jahren, einschließlich Details zu Reisezielen, Reisedauer, Mittelherkunft

Falls zutreffend Namen und Geburtsdaten aller Geschwister, Kinder sowie der Ehepartner:innen bzw. Lebenspartner:innen

Adress- und Kontaktinformationen zu den letzten 15 Jahren

Telefonnummern, unter denen man in den letzten fünf Jahren erreichbar war (einschließlich Primär-, Sekundär-, Arbeits-, Privat- und Mobiltelefonnummern)

E-Mail-Adressen, unter denen man in den letzten fünf Jahren erreichbar war

Angaben zur Nutzung von Social Media Kanälen innerhalb der letzten fünf Jahre

Beruflicher Werdegang innerhalb der letzten 15 Jahre

Wenn Antragsteller:innen der Meinung sind, dass bestimmte Fragen im Formular in keinem Zusammenhang mit dem Visumantrag stehen, können diese mit N/A (nicht zutreffend) gekennzeichnet werden. Hier ist es jedoch ratsam, dies zu begründen.

Auf Basis der von den Antragsteller:innen gemachten Angaben werden ggf. weitere Nachweise von Seiten des US-Konsulats angefordert (z. B. Arbeitszeugnis, Flugticket etc.).

Bild von einer Person, die das DS-260 Formular am Computer ausfüllt

Was passiert nach Ausfüllen des DS-5535?

Der Bearbeitungsprozess kann leider einige Wochen, zum Teil auch Monate, in Anspruch nehmen und zu erheblichen Verzögerungen im Antragsverfahren führen. Antragsteller:innen können sich über die Webseite des U.S. State Department über den Bearbeitungsstatus des Antrags informiert halten.

Wird dem Visumantrag zugestimmt, werden die Antragsteller:innen aufgefordert, den Reisepass zur Visumausstellung in das US-Konsulat einzusenden. Über eine Ablehnung werden Visumbewerber:innen jedoch leider nicht immer aktiv benachrichtigt.

Wann und warum wurde das DS-5535 eingeführt?

Das Formular DS-5535 ist Resultat

  1. einer Richtlinie von dem ehemaligen US-Präsidenten Trump vom 6. März 2017 zur Verbesserung der Überprüfung der Visumantragstellenden und
  2. einer internen Anweisung vom 17. März 2017 an die US-Konsulate weltweit bezüglich der Gewährleistung einer umfassenderen Überprüfung von Antragstellenden.

Ein direkter Bezug zur ausgesetzten Executive Order von Ex-Präsident Trump vom 27. Januar 2017 kann durchaus gesehen werden. Wie schon beim Visa Waiver Program Improvement and Terrorist Travel Prevention Act of 2015 stehen (Doppel-)Staatsangehörige der folgenden Länder im Fokus:

  • Irak
  • Iran
  • Jemen
  • Libyen
  • Nordkorea
  • Somalia
  • Sudan
  • Syrien

Aber auch andere Nationalitäten sind stärker betroffen, wie z. B. Russland oder China. Darüber hinaus können auch vorangegangene Reisen in für die USA problematische Länder zu einer zusätzlichen Sicherheitsüberprüfung führen.

Das DS-5535 sollte zunächst für einen Zeitraum von sechs Monaten eingeführt werden und ausschließlich im konsularischen Antragsverfahren Anwendung finden. Der Einsatz des DS-5535 wurde jedoch um weitere drei Jahre verlängert und somit weiterhin zur Abfrage zusätzlicher Informationen genutzt.

Unter dem aktuellen US-Präsidenten Joe Biden hatten die zuständigen US-Behörden in einer Übergangsphase von 120 Tagen das Formular DS-5535 auf Sinnhaftigkeit bzw. Effizienz überprüft. Das DS-5535 Formular ist inzwischen als Online-Fragebogen ausfüllbar und bleibt aller Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft im Einsatz.

Unsere Empfehlung

Um eine Ablehnung oder Verzögerung des Visumantrags zu vermeiden, ist es ratsam, die nachträglich geforderten Angaben wahrheitsgemäß und vollständig zu machen.

Falls Sie Unterstützung beim Visumantrag benötigen, können Sie sich jederzeit an unsere Visa-Expert:innen wenden.

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