Aktualisiert am 13.12.2022
Nach pandemiebedingten Wartezeiten bei der Bearbeitung von US-Visa haben die US-Behörden es nun geschafft, ein Level wie vor der Pandemie zu erreichen. Wir blicken auf die Visaentwicklungen des Jahres 2022 zurück.
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Nach Monaten langer Terminwartezeiten in den US-Konsulaten befinden sich die aktuellen Bearbeitungszeiten bei US-Visa wieder fast auf dem Level wie vor der Pandemie – zumindest in den meisten konsularischen Vertretungen weltweit. Lesen Sie hier, welche Fortschritte in diesem Jahr in den US-Behörden gemacht werden
Innerhalb der 3-jährigen Pandemiephase konnte das US-Außenministerium nach langen Schließungen der US-Konsulate weltweit, durch Modernisierungen und Personalaufstockungen, die Bearbeitungszeiten von Visaanträgen in den konsularischen Vertretungen endlich verbessern.
In Deutschland sind bereits in den letzten Monaten Veränderungen der Terminsituation in den US-Konsulaten spürbar gewesen:
Lagen die Wartezeiten auf einen konsularischen Termin für B-Visa beispielsweise im Sommer 2022 noch bei rund 5-7 Monaten, konnten diese aktuell auf 5-7 Wochen verkürzt werden. Eine deutliche Verbesserung, doch befinden wir uns hier noch nicht ganz auf dem Niveau vor der Pandemie, wo die durchschnittlichen Wartezeiten bei 1-3 Wochen lagen. D.h., kurzfristige (touristische oder geschäftliche) Reisen sind weiterhin nicht realisierbar; es sei denn, die Personen qualifizieren sich für die Teilnahme am Visa Waiver Program (ESTA).
Insbesondere für Arbeitsvisa (wie E oder L) haben sich die Terminwartezeiten weitestgehend auf 4-6 Wochen eingepegelt.
Das Personal in den US-Behörden wurde innerhalb des letzten Jahres weitestgehend verdoppelt. Das U.S. Department of State plant deshalb bereits zum Ende des Jahres, spätestens aber im Frühjahr 2023 wieder das Vor-Pandemieniveau zu erreichen, was die Bearbeitung von Visumantragsverfahren angeht. Wir sind vorsichtig optimistisch, dass dieses Versprechen zumindest in Deutschland, Österreich und der Schweiz eingehalten werden kann.
Ob sich die zum Teil noch immer langen Terminwartezeiten in anderen Ländern, wie z.B. den Niederlanden, Frankreich, Indien oder Mexiko innerhalb so kurzer Zeit stabilisieren lassen, bleibt abzuwarten. Auch hier arbeiten aber die US-Behörden mit Hochdruck an einer Verbesserung der Situation.
Weltweit hatte die COVID-19 Pandemie alle Behörden lahmgelegt und auch die Bearbeitung der US-Visa stark eingeschränkt. Durch die Reisebeschränkungen in die Vereinigten Staaten war es nur Geschäftsreisenden mit einer NIE-Genehmigung gestattet, beruflich in die USA zu reisen. Alle öffentlichen Einrichtungen wie z.B. die US-Konsulate waren über Monate geschlossen oder nur eingeschränkt erreichbar, sodass es Visumantragstellenden nicht möglich war, zu einem Termin zu erscheinen.
Hier entstand also ein enormer Rückstau an potentiellen Visumantragsverfahren, der sich mit dem Wegfall des Travel Bans im November 2022 mit einem wahren Ansturm auf die US-Konsulate entlud.
Zusätzlich verschärft wurde diese Situation, da als Folge des Travel Bans 2020/2021 nicht die übliche Summe für geschäftliche und private Visagebühren bei den Konsulaten einging und somit gezwungen waren, einen Teil des Personals zu entlassen. Dieser Personalmangel wiederum führte dazu, dass die Bearbeitung der liegengebliebenen und dann neu-einkommenden Visaanträge in hoher Zahl nur schleppend voranging.
Laut Angaben des U.S. Department of State können aktuell 96 Prozent der US-Botschaften und US-Konsulate weltweit wieder persönliche Interviewtermine anbieten. Basierend auf dem Vor-Pandemie Durchschnitt der Visaanträge, werden derzeit 94 Prozent der Nichteinwanderungsvisa sowie 130% der Einwanderungsvisa bearbeitet.
Stand September 2022 konnten nicht zuletzt durch die erwähnte Personalaufstockung während der vergangenen 365 Tage rund 8 Millionen Nichteinwanderungsvisa weltweit bearbeitet werden, was die prognostizierten Erwartungen übertraf.
Als Reaktion auf die Pandemie und zur Verbesserung der Terminsituation einigte sich das U.S. Department of State und das amerikanische Heimatschutzministerium auf die Ausweitung des Interview Waiver Program. D.h., bestimmte Antragstellende können unter gewissen Zugangsvoraussetzungen auch ohne persönliche Vorsprache im US-Konsulat ein Visum erhalten. In diesen Fällen ist dann eine postalische Einreichung möglich.
Die Wartezeit auf einen Interviewtermin im US-Konsulat konnte sich dadurch – zumindest in bestimmten Ländern – schrittweise und letztlich wesentlich verkürzen. In etwa 30 Prozent der Visumantragstellenden sind von der Interview-Befreiung betroffen. So profitieren die Personen, welche weiterhin zwingend auf einen Termin angewiesen sind, durch größere Terminkapazitäten.
Die Bearbeitungszeiten im postalischen Einsendeverfahren variieren erheblich, je nach zuständiger US-Behörde in den einzelnen Ländern weltweit (von im Durchschnitt 2 bis hin zu mehreren Wochen). Und, nicht alle US-Vertretungen bieten die erweiterten Interview Waiver Antragswege an.
In fast allen konsularischen US-Vertretungen weltweit konnte der Rückstau der Anträge für Einwanderungs- und Nichteinwanderungsvisa abgebaut werden.
Noch im Oktober 2019 wurden weltweit rund 710.000 Nichteinwanderungsvisa erteilt, bevor, pandemiebedingt und auf Grund des monatelangen Travel Bans, die Visumerteilung dramatisch einbrach. Die Graphik zeigt die positive Trendwende, im Oktober 2022 befinden wir uns nahezu wieder auf Vor-Pandemie-Niveau.
Knapp 180.000 Visaanträge der Kategorien F, M und J, für Studierende und Austauschschüler*innen, konnte das Personal der US-Konsulate weltweit beispielsweise allein im Juli 2022 bewilligen, was ein neuer Rekord seit 2016 ist.
Auch die Statistik der deutschen US-Konsulate spricht für eine positive Trendwende. Aktuell liegen wir bei der Erteilung von Nichteinwanderungsvisa sogar über dem Vor-Pandemie-Niveau. Auch dies verdeutlicht die großen Bemühungen der amerikanischen Behörden die Antrags- und Terminsituation weiterhin zu stabilisieren.
Die US-Regierung ist auch weiterhin bemüht, Antragstellenden für US-Visa innerhalb kürzerer Zeiträume Interviews zu ermöglichen. Auch wenn sich die Wartezeiten in den meisten US-Konsulaten deutlich verbessert haben, vor allem in Deutschland, gibt es nach wie vor in einigen Ländern noch erhebliche Probleme.
So beträgt die Wartezeit auf einen Termin für ein Besuchervisum in Indien weiterhin dramatische 2 Jahre, in Spanien, Brasilien und Mexiko warten Antragstellende rund ein Jahr auf einen freien Termin.
Je nach Land und zu beantragender Visumkategorie schwanken die Wartezeiten auf einen Termin erheblich.
Das U.S. Department of State weist Antragstellende, aus Ländern mit langen Wartezeiten, daher ausdrücklich darauf hin, den Visaantrag in einem benachbarten Land, mit kürzeren Wartezeiten, zu erwägen.
Grundsätzlich blicken wir aber positiv in das Visum-Jahr 2023 und erwarten eine weitere Stabilisierung in den kommenden Monaten.
Die neuesten Informationen über die Wartezeiten der konsularischen Vertretungen weltweit finden Sie unter https://travel.state.gov/content/travel/en/us-visas.html
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Datum:
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