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Aktualisiert am 02.05.2024

Wartezeiten auf einen Interviewtermin im US-Konsulat

Antragstellende müssen sich auf unterschiedliche Wartezeiten für einen Interviewtermin im US-Konsulat einstellen. Nachfolgend wird erläutert, unter welchen Umständen es zu Verzögerungen bei der Vereinbarung eines Visa-Interviews kommen kann.
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Schriftzug vom Consulate General of the United States

Beantragung eines Visa-Termins im US-Konsulat

Für Antragstellende im Alter von 14 bis 79 Jahren ist der persönliche Interviewtermin für die Beantragung eines Visums im Normalfall Pflicht.

Für einige Visa-Kategorien und bestimmte Antragstellende gibt es dank des Interview Waiver Program ein vereinfachtes Antragsverfahren, bei dem das Visa-Interview entfällt und der Antrag stattdessen per Post eingereicht werden kann.

In der Regel findet das Visa-Interview in einem US-Konsulat bzw. einer US-Botschaft in dem Land statt, in dem die Antragsteller:innen aktuell ihren Lebensmittelpunkt haben.
Unter bestimmten Voraussetzungen ist es auch möglich, einen Visa-Termin in einer konsularischen Abteilung eines anderen Landes zu absolvieren (= Third Country Nationals). Das kann dann interessant sein, wenn im aktuellen Heimatland lange Wartezeiten auf verfügbare Termine bestehen.

Ein Termin wird online über ein persönliches Visa-Profil vereinbart, das bei dem offiziellen Visa-Termin-Dienstleister des jeweiligen Landes erstellt wird. Nach der Zahlung der Visa-Gebühr sind die noch freien Interviewtermine der US-Konsulate / US-Botschaften in einem Kalender ersichtlich und auswählbar.

Wann sind Visa-Termine im US-Konsulat verfügbar?

Die Verfügbarkeit von Visa-Interviewterminen in den US-Konsulaten und US-Botschaften weltweit hängt von mehreren Faktoren ab und kann zum Teil erheblichen Schwankungen unterliegen. Je nach

  • Visumkategorie,
  • Ort der US-Vertretung,
  • Saison und 
  • Stattfinden von sportlichen Großereignissen

gibt es ganz unterschiedliche Wartezeiten für einen Visa-Termin.

Während der Hauptreisezeiten sowie vor Feiertagen – darunter amerikanische Feiertage sowie Gedenktage im Heimatland der Antragsteller:innen – können sich die Wartezeiten auf einen Interviewtermin erheblich verlängern. Eine möglichst frühzeitige Terminvereinbarung ist daher immer ratsam.

Dabei wirken sich beliebte Reisezeiten und Feiertage zum Teil ganz unterschiedlich auf die jeweiligen Visumkategorien aus: Mal sind es Studentenvisa, mal Besuchervisa oder Arbeitsvisa bei denen das Aufkommen hoch und die Wartezeiten auf einen Visa-Termin sehr lang sind.

In Zeiten regulärer Öffnung variieren die Interviewtermin-Wartezeiten bei den US-Konsulaten und der US-Botschaft in Deutschland (Berlin, Frankfurt / Main, München) beispielsweise von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

Im Durchschnitt liegen die Wartezeiten auf einen Visa-Termin bei rund zwei bis drei Wochen – unter normalen Bedingungen.

Aktuelle Terminverfügbarkeiten

Geschätzte und tatsächliche Verfügbarkeiten

Die geschätzten Wartezeiten für Visa-Interviews bei Nichteinwanderungsvisa (Visa Appointment Wait Times) können Sie über ein Online-Tool auf der offiziellen Webseite des U.S. Department of State (DOS) aufrufen.

Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche Terminverfügbarkeit jedoch sehr unterschiedlich ausfallen kann (in Abhängigkeit der zu beantragenden Visumkategorie und des US-Konsulats / der US-Botschaft). Die dortigen Angaben spiegeln nicht immer die tagesaktuelle Terminsituation wider.

Die einzige verlässliche Option, um die Verfügbarkeit in dem entsprechenden US-Konsulat bzw. der US-Botschaft in der jeweiligen Kategorie zu prüfen, bietet der Terminkalender im Online-Profil der Antragstellenden. Leider ist das erst nach Zahlung der (nicht erstattbaren) Visumantragsgebühr möglich.

Längere Wartezeiten bei US-Visa

Grundsätzlich können sehr lange Wartezeiten auf einen Visa-Termin und die damit einhergehende langwierige Antragstellung abschreckend auf Personen wirken, die beabsichtigen in die USA zu reisen.

Besonders betroffen sind in den konsularischen Vertretungen weltweit häufig Urlauber:innen oder Geschäftsreisende (B-1 / B-2 Visa), Studierende (F-1 Visa), Teilnehmende an Austauschprogrammen (J-1 Visa) aber auch Personen, die dringend ein Arbeitsvisum für die USA benötigen.

Vor allem junge Leute, die beispielsweise Stipendien für ein Studium in den USA erhalten haben, oder Austauschprogrammteilnehmende, deren Praktikum startet, stehen unter massivem Druck, wenn in dem zuständigen US-Konsulat bzw. in der US-Botschaft keine kurzfristigen Visa-Termine zur Verfügung stehen. Auch Arbeitsvisa-Antragstellende bzw. deren Unternehmen sehen sich durch eine schlechte Terminsituation mit weitreichenden Verzögerungen konfrontiert, die nicht selten mit wirtschaftlichen Einbußen einhergehen. Wichtige Geschäftstermine oder Entsendungen müssen verschoben werden. Oder aber, die bereits gebuchte Urlaubsreise scheitert an der langen Wartezeit auf einen freien Termin für ein Besuchervisum in dem US-Konsulat bzw. in der US-Botschaft.

Bild von einer Warteschlange in der US-Botschaft

Glücklich können sich daher Personen schätzen, die visumfrei mit einer ESTA-Genehmigung in die USA reisen können. Insgesamt erlauben die USA es nur Staatsbürger:innen von etwa 40 Ländern weltweit zu geschäftlichen oder touristischen Zwecken visumfrei in die USA zu reisen, alle anderen müssen sich um ein passendes US-Visum kümmern.

Maßnahmen der US-Behörden

Zu den bisherigen Maßnahmen zur Beschleunigung des Antragsverfahrens gehörten

  • der Verzicht auf Interviews bei Antragstellenden mit geringem Risiko (= postalische Visumbeantragung im Rahmen des Interview Waiver Program)
  • die Verlagerung von US-Konsularbeamt:innen in Länder mit hohem Rückstand und
  • die Einstellung von zusätzlichem konsularischen Personal.

Während einige Länder von den Neuanstellungen in den US-Konsulaten und US-Botschaften weltweit profitieren, führten selbst diese Maßnahmen in einigen konsularischen Vertretungen noch zu keiner signifikanten Verbesserung der Antragssituation.

Ziel ist es nach wie vor, Wartezeiten auf Visuminterviewtermine zu minimieren bzw. zügige Bearbeitungszeiten von Visumantragsverfahren zu gewährleisten. Nicht ganz uneigennützig ist dieses Bestreben, insbesondere im Hinblick auf die rasche Erteilung von US-Arbeitsvisa für Fachkräfte, die auch in den USA händeringend benötigt werden. Natürlich möchte man aber auch Studierenden einen rechtzeitigen Studienstart ermöglichen oder Familien nicht unnötig langen Trennungen aussetzen.

Auswirkungen von sportlichen Großereignissen

Im Sommer 2026 wird der FIFA World Cup von den Vereinigten Staaten, Mexiko und Kanada ausgerichtet. Zu diesem Event erwarten insbesondere die USA zahlreiche internationale Besucher:innen. Nicht alle Staatsangehörigen weltweit können jedoch die visumfreie Einreise mit ESTA nutzen, sondern benötigen ein Besuchervisum. Die Wartezeiten für B-1 / B-2 Visa-Termine liegen in einigen Ländern allerdings weiterhin bei bis zu 2 Jahren.

Durchschnittliche Wartezeiten auf B-1 / B-2 Visa-Termine
Brasilien 55 Kalendertage
Indien 319 Kalendertage
Kanada 807 Kalendertage
Kolumbien 649 Kalendertage
Mexiko 745 Kalendertage

(Stand Mai 2024)

Vertreter der US-Reiseindustrie und der FIFA haben gegenüber dem US-Außenministerium und dem Weißen Haus Bedenken geäußert, da während des fünfwöchigen Turniers im Juni und Juli 2026 Millionen von USA-Tourist:innen erwartet werden.

Die Visa Wait Times in der US-Botschaft in Paris haben sich ebenfalls dramatisch verschlechtert, insbesondere für E-Visa und B-Visa. Der aktuell frühestmögliche Visa-Termin für E-2 Visa in Paris wäre im Januar 2025, für B-Visa bestehen Wartezeiten von derzeit 519 Tagen auf einen Termin.

Begründet wird dies mit den anstehenden Olympischen Sommerspielen 2024 und den damit verbundenen Support für US-Staatsbürger:innen während dieser Zeit.

Bild von einem Sportler in den USA

Doch auch für die Athlet:innen stellt die Beantragung von P-Visa eine große Hürde dar. Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2022 in Eugene, Oregon kam es bei einigen Sportler:innen zu Problemen und Verzögerungen im Visum-Antragsprozess durch lange Warte- bzw. Bearbeitungszeiten in den konsularischen Abteilungen.

Im Juli 2028 sollen die Olympischen Spiele in Los Angeles stattfinden, daher bleibt zu hoffen, dass sich die Visa-Terminlage bis dahin in den kritischen Ländern für alle Beteiligten grundlegend verbessert.

Weitere finanzielle Mittel

Für viele Großereignisse kann sich durch eine verzögerte Visumbearbeitung in den US-konsularischen Ländervertretungen ein nicht unerheblicher wirtschaftlicher Schaden für die Vereinigten Staaten ergeben. Die Formel ist ganz einfach: Erhalten ausländische Reisende nicht rechtzeitig ihre US-Visa, kann keine Teilnahme oder der Besuch der jeweiligen Events erfolgen.

Um sicherzustellen, dass vor der Fußballweltmeisterschaft 2026, die unter anderem in den USA stattfinden wird, genügend Visa-Termine verfügbar sind, hat die US-Regierung dem US-Außenministerium zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.

Im März 2024 hat die US-Regierung ein Gesetz auf dem Weg gebracht und 50 Millionen US-Dollar zusätzlich für die US-Konsulate und US-Botschaften zur Verfügung gestellt.

Bild vom US-Konsulat

Die U.S. Travel Association begrüßte diesen Schritt und fordert den US-Kongress darüber hinaus auf weitere wichtige Maßnahmen wie den Visa Processing Improvement Act (S.2632) zu erwägen, um den gesamten Visaprozess zu modernisieren (auch im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2028 in LA).

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Eilige Bearbeitung per Notfalltermin

Bei dringendem Bedarf kann ein beschleunigter Interviewtermin bzw. Notfalltermin im US-Konsulat bzw. in der US-Botschaft beantragt werden.

Damit eine Notfallterminanfrage überhaupt gestellt werden kann, muss in einem ersten Schritt zwingend ein regulärer Visa-Termin über das Online-Profil vereinbart werden.

Um für eine beschleunigte Visumbearbeitung infrage zu kommen, müssen Visumantragsteller:innen die Notwendigkeit des beschleunigten Interviewtermins anhand von beweiskräftigen Dokumenten im Zweifelsfall belegen. Zu den möglichen Gründen für einen beschleunigten Termin gehören unter anderem

  • medizinische Behandlungen (z. B. für eine dringende medizinische Versorgung),
  • die Teilnahme an einer Beerdigung oder
  • dringende, unvorhergesehene Geschäftsreisen,
  • aber auch die Ablehnung einer ESTA-Genehmigung.

Der Besuch der Fußballweltmeisterschaft 2026 in den USA stellt z. B. keinen Notfall dar.

Eine Notfallterminanfrage kann nur einmalig gestellt werden. Dies erfolgt im Regelfall über das Online-Profil und den dortigen Navigationsbutton "Emergency Request / Notfallterminanfrage". Wenn einem früheren Termin zugestimmt wird, aber Sie nicht erscheinen, gibt es keine Möglichkeit erneut eine Notfallanfrage zu stellen.

Da Notfalltermine auch kurzfristig zugeteilt werden können, empfiehlt es sich erst dann die Anfrage zu stellen, sobald alle Visumantragsunterlagen vorliegen.

Bitte beachten Sie, dass Notfallterminanfragen in der Regel sehr kritisch geprüft und oftmals abgelehnt werden. Dies gilt insbesondere für Personen, die dringend beruflich reisen möchten oder aber Urlaubsreisende.

Achtung:

Wenn der Notfalltermin gewährt wird und die Konsularbeamt:innen während des Interviews feststellen, dass Sie die Notwendigkeit Ihrer dringenden USA-Reise falsch dargestellt haben, kann dies negative Auswirkungen auf das Ergebnis des Visumantrags haben. Die Genehmigung eines Notfalltermins ist nicht gleichzusetzen mit einer automatischen Visumgenehmigung.

Wartezeiten bei der Zustellung des Reisepasses

Bitte stellen Sie sich nach Ihrem Visa-Interviewtermin je nach Jahreszeit und Antragsvolumen auch auf unterschiedlich lange Zustellzeiten ein.

Wie Sie Ihren Reisepass nach einem Interviewtermin zurückerhalten können, variiert von Land zu Land bzw. von den dortigen US-Vertretungen. Für alle gilt: Eine "same-day" Visumerteilung, also die direkte Mitnahme des Reisepasses inklusive Ihres darin befindlichen US-Visums, ist nicht möglich.

Die Reisepasszustellung erfolgt nach dem Visa-Termin bei den deutschen US-Konsulaten per Post an eine Abholstation oder Zustelladresse Ihrer Wahl. Je nach Auftragsaufkommen kann dies mal mehr und mal weniger Zeit in Anspruch nehmen. Die Wartezeiten bei der Zustellung der Pässe inklusive Visum können somit zwischen wenigen Tagen bis zu zwei Wochen schwanken. Die Zustellung bzw. Abholung an einer Abholstation kann nicht beschleunigt werden.

Unserer Erfahrung nach gibt es zeitlich kaum Unterschiede zwischen der postalischen Zustellung an einen ausgewiesenen Abholstandort oder an eine Zustelladresse. Wie Sie Ihren Reisepass zurückerhalten wollen, können Sie im Online-Profil auswählen.

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Unsere Empfehlung

Es ist ratsam, sich so früh wie möglich um ein Visum für die USA zu bewerben. Insbesondere vor Feiertagen und Ferienzeiten sollten Antragsteller:innen noch mehr Puffer für die Interviewterminvereinbarung einplanen.

Über das postalische Einreichungsverfahren für bestimmte Visumkategorien bzw. Visumverlängerungen können Antragsteller:innen zwar den sonst obligatorischen Interviewtermin ggf. umgehen, gleichzeitig sollten sich Reisende auch hier auf längere Bearbeitungszeiten einstellen. Diese liegen in der DACH-Region aktuell bei rund 2 bis 4 Wochen bis zum eigentlich Visumerhalt nach Einsendung der Unterlagen ans US-Konsulat. Mit steigender Zugriffsrate auf das Interview Waiver Program sind längere Wartezeiten absehbar.

Es empfiehlt sich daher Folgendes:

  • Prüfen Sie vorab, ob Sie ggf. das postalische Einsendeverfahren nutzen können und reichen Sie die Unterlagen rechtzeitig vor Ihrer geplanten Einreise ein.
  • Prüfen Sie immer wieder im Visa-Profil, ob es freie bzw. frühere Interviewtermine für die gewünschte Visumkategorie gibt, sofern Sie dringend einen früheren Termin benötigen oder bis dato keine Vereinbarung möglich war. Möglichweise werden frühere Visa-Termine freigeschaltet oder durch Terminabsagen frühere Termine frei.
  • Beantragen Sie in dringenden (Not-)Fällen über das Online-Profil einen Notfalltermin.
  • Prüfen Sie, ob ggf. in einem anderen (für Sie gut erreichbaren) Land frühere Termine im dortigen US-Konsulat verfügbar sind (Achtung: Zum Teil müssen Sie als Third Country National dort wiederum mit längeren Wartezeiten auf Termine rechnen).
  • Informieren Sie sich auf der Webseite der US-Botschaft und der US-Konsulate in Ihrem Heimatland über den aktuellen Bearbeitungsstand.

Fußballfans, die ihr Land bei der Fußballweltmeisterschaft 2026 vor Ort in den USA anfeuern möchten und nicht unter das Visa Waiver Program fallen, sollten bereits jetzt ihr US-Visum beantragen (trotz unbekanntem Teilnehmerfeld), sofern sie in einem Land leben, welches weiterhin extrem lange B-Terminwartezeiten aufweist.

Wenn Sie uns mit der Visumabwicklung beauftragen, kümmert sich unser US Visa Service Team selbstverständlich um die Koordination und rechtzeitige Vereinbarung des Visa-Termins im US-Konsulat bzw. in der US-Botschaft und einen möglichst zügigen Antragsprozess.

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Aktualisiert am 02.05.2024